Familie Hennig | Jan E. Hennig | Diplomarbeit | Veröffentlichungen | Lebenslauf | Kontakt

STOP RFID - Wir sind nicht Eure Versuchskaninchen!


STOP RFID

Aufruf zur Demonstration gegen den Testversuch des Metro Future Store für ein Moratorium

Ort: Bahnhof Rheinberg (Niederrhein) bis zum Future-Store, Moerser Str. 28-36, 47495 Rheinberg (Anfahrtsbeschreibung Metro)

Zeit: Samstag, 28.2.2004 ab 13 Uhr, Kundgebung um 14 Uhr, Ende gegen 14.30 Uhr

Die Metro-Gruppe (Kaufhof Galeria, Saturn, Media Markt, real, Praktiker, extra und andere) testet seit knapp einem Jahr im Extra-Future-Store in Rheinberg bei Duisburg sogenannte "RFID-Tags", das sind kleine "Schnüffel-Chips" unter einigen Preisetiketten (Philadelphia Frischkäse, Pantene Shampoo und Gillette Rasierklingen) und in den Payback-Kundenkarten.

Das neue an diesen RFID-Chips ist,

Zur Funktionsweise: Eine Antenne sendet einen Impuls aus, und der Chip sendet darauf hin seine abgespeicherte Nummer an die Antenne zurück, von wo aus sie weiter verarbeitet werden kann. Menschen, Kundinnen oder Angestellte, die von den Antennen erfasst werden, merken nichts davon - auch nicht von den Funk-Strahlen, denen er dabei ausgesetzt ist.

Die neue Technik eröffnet der Überwachung und dem Ausspionieren von Kunden und Verbrauchern völlig neue Möglichkeiten.

Musste bisher an der Kasse der gängige Strichcode vor ein Lesegerät gehalten (gescannt) werden, so können nach Planung der Metro bald Einkaufswagen voll mit Produkten mit RFID-Etiketten einfach so durch das Antennen-Tor geschoben werden, und alle Preise sind per Funk eingelesen. Das Umpacken aufs Kassenband entfällt.

Was uns damit als praktischer Vorteil untergejubelt werden soll, hat viele Pferdefüße:

Die Metro-Gruppe hat im Future-Store einen entscheidenden Schritt in Richtung "Big-Brother-Gesellschaft" getan: Ohne Information an die Verbraucher wurde im Future-Store eine Payback-Kundenkarte mit RFID-Chip ausgegeben.

Damit ist die rechtlich unzulässige Datensammlung und Verknüpfung der Einkaufsdaten mit einer bestimmten Person ohne Wissen der Betroffenen technisch möglich geworden. Hier in Rheinberg ist ein Feldversuch ausser Kontrolle geraten!

Denn die Future-Store-Payback-Karte mit RFID-Chip wird schon jetzt auch in anderen Geschäften benutzt.

Per Zufall fanden die Bielefelder Datenschützer des FoeBuD e.V. (Link) diesen RFID-Chip in der Metro-Kundenkarte und waren entsetzt über diese neue Dimension der Kunden-Überwachung. Zusammen mit anderen Organisationen hatten sie dem Metro Future Store schon letztes Jahr den BigBrotherAward (Link) verliehen - von dieser neuen Entwicklung ahnten sie damals noch nichts.

Einen Tag vor der brisanten Entdeckung hatten Rena Tangens, padeluun und andere FoeBuD-Mitglieder zusammen mit ihrem Gast, der Verbraucherschützerin Katherine Albrecht von der Amerikanischen Verbraucherorganisation CASPIAN, Boston/USA (Link), den Future Store besucht. Sie waren offiziell vom Projektleiter und vom Pressesprecher empfangen worden. Bei der ausführlichen, fast drei Stunden dauernden Führung, waren sie aber nirgendwo auf den brisanten Chip in der Karte hingewiesen worden. Dabei war genau dies Thema: Die unzulässige Zuordnung von Daten der RFID-Chips zu einzelnen Personen, die von der Metro stets bestritten worden war.

Darauf angesprochen, versuchten die Metro-Vertreter auch in Presse-Interviews, diese Tatsache zu vertuschen. (Details: www.foebud.org/rfid).

STOP RFID Darum fordern wir:

Wir fordern die Metro-Gruppe auf, die RFID- und Kundenkarten-Tests einzustellen. Ein Ultimatum, die Technik zum Auslesen der RFID-Chips bis 16. Februar einzustellen, ließen die Metro-Verantwortlichen verstreichen.

Weiterhin fordern wir die Metro-Gruppe auf, ein Gremium mit Datenschützerinnen, Verbraucherorganisationen, Umweltschützerinnen (Elektrosmog), Arbeitnehmervertretungen und BürgerrechtlerInnen zu finanzieren, bei dem Regeln und Gesetze für die gesellschafts- und demokratieverträgliche Einführung der RFID-Technik entwickelt werden, bevor man weitere Tests mit dieser Technik macht.

Dieser Aufruf wird getragen von

FoeBuD e.V. (www.foebud.org, www.spychip.de)

Attac-AG Wissensallmende und freier Informationsfluss (www.attac.de/wissensallmende)

Grüne Jugend (www.gruene-jugend.de)

Chaos Computer Club (www.ccc.de)

FITUG e.V. (www.fitug.de) Initiative Stop 1984 (www.stop1984.org)

netzwerk neue medien e.v. (www.nnm-ev.de)

CASPIAN (www.nocards.org, www.spychips.org)

und weiteren Organisationen und Einzelpersonen.

viSdP: padeluun c/o FoeBuD e.V. -- Marktstrasse 18 -- 33602 Bielefeld Tel: 0521-175254, Fax: 0521-61172, eMail: presse@foebud.org


Geprüftes HTML 4.01 Dokument. Webseitenumgebung Copyright © 2003 Jan E. Hennig, Aufruftext Copyright © 2004 FoeBuD e.V.